Projekt "Bodyclash" (2023-2025)

Thema

Seit vielen Jahren arbeiten wir mit Jugendlichen, die sehr unterschiedlich durch ihr soziales Umfeld geprägt wurden.
Das Thema „Körper“ – der Umgang mit dem eigenen ebenso wie der Blick auf den Körper der anderen – wird dabei immer wieder als subtiler oder offener Konfliktpunkt deutlich.
Ursache sind sehr unterschiedliche traditionelle/familiäre Ansprüche an den Körper junger Menschen, die mediale Darstellung von Körpern, die digitale Selbstdarstellung von Jugendlichen, biologische Herausforderungen, welche mit dem Erwachsenwerden zu tun haben – und neue, einflussstarke gesellschaftliche Bewegungen, die ermutigen, sich von körperlicher Bevormundungen und Normierung zu befreien.

Jugendliche haben ein Recht darauf, sich in ihrem eigenen Körper wohlfühlen zu können, selbst über ihn zu bestimmen, und ihn nach außen darzustellen wie sie selbst es für richtig halten. Und ihre körperliche Identität muss vor allem mit Chancengleichheit einhergehen.
Doch erleben sie in zahlreichen Lebenssituationen – beim Zugang zu Bildung und Arbeit/Berufsfindung, Zuhause, in Schule,beim Sport unter Freund*innen – Diskriminierung aufgrund von Körpermerkmalen. Schon junge Menschen werden über ihr Äußeres kategorisiert – über ihr Geschlecht, ihre Hautfarbe, über körperliche Behinderungen. Körperbe- und abwertung ist eine gängige und verbreitete gesellschaftliche Diskriminierungspraxis – in allen Altersgruppen, Berufsständen und Herkünften.

Lehr – und Fachkräfte erleben diese Konflikte und sozialen Aushandlungen rund um das Thema Körper wiederum in ihrer Arbeit. Die Hemmschwelle spontan einzugreifen, ist oft groß, da die Thematik für viele unübersichtlich geworden ist. Man dringt zudem schnell in eine gefühlte Privatsphäre ein, wodurch sensibles Vorgehen wichtig ist, und außerdem Kenntnisse zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und eine persönliche Sicherheit in der eigenen Position dazu.

Ziele

  • Aufgeklären, stärken und den Blick schärfen
  • Körpernormen hinterfragen und die eigenen Vorurteile in den Blick nehmen
  • Ursachen erkennen für die überall präsente Körperdiskriminierung und -stigmatisierung
  • beobachten, welche Einflüsse auf unser Körperbild wirken

Zielgruppen

  • von Diskriminierung Betroffene und jene, die durch ihr Urteilen, Ausschließen, und Kategorisieren anderen ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung nehmen
  • junge Menschen in Schule und Ausbildung (z.B. auch Schulklassen)
  • marginalisierte Gruppen wie Mädchen mit Flucht- und Migrationserfahrung, junge Rom*nja und wohnungslose Jugendliche (über konkrete Projektpartner)
  • Fachkräfte

Das Projekt ist bundesweit ausgerichtet.
Wir freuen uns über interessierte Einrichtungen, die mit ihren Kindern/Jugendlichen zu uns kommen möchten!

Aktivitäten und Methoden

  • thematisch variierende Projekttage in unserer Bildungsstätte
  • empowernden Maßnahmen in geschütztem Raum für von ähnlicher Diskriminierung betroffene Teilnehmende
  • Seminar, die den Austausch mit dem/der “Anderen” in den Blick nehmen
  • “Fringe Meetings” zum fachlichen Austausch sowie Praxistransfer für Lehrkräfte an Schulen und Multiplikator*innen in der Bildungsarbeit
  • Methoden, die durch Körperwahrnehmung und Emotionen Zugänge eröffnen, Reflexionen ermöglichen und aktivieren
  • Erlebnis- bewegungs- und theaterpädagogische Methoden und deren Weiterentwicklung

Kontakt

bildung@hochdrei.org